Optimismus: „Bald geht es wieder aufwärts.“

Übung
Willkommen zur nächsten Säule, mit der du deine Resilienz stärken kannst: dem Optimismus! Viele Untersuchungen zeigen, dass optimistische Menschen weniger Selbstzweifel haben und sowohl besser als auch schneller mit Strapazen fertig werden. Doch was bedeutet Optimismus eigentlich? Unter Optimismus wird die Erwartungshaltung verstanden, dass positive Ergebnisse möglich sind und die Zukunft Gutes bereithält. Dabei geht es nicht darum, die negativen Aspekte des Lebens zu ignorieren und zu verdrängen, sondern den Glauben an das Positive aufrechtzuerhalten. Hierzu zählt der Glaube, Schwierigkeiten mit den eigenen Fähigkeiten überwinden zu können.
Lass uns diese optimistische Einstellung an einem Beispiel verdeutlichen: Stell dir vor, du hast einen langen Arbeitstag hinter dir und bist auf dem Weg nach Hause. Als du an der Bushaltestelle ankommst, siehst du, dass dein Bus gerade weggefahren ist und der nächste Bus erst in 20 Minuten kommt. Es gibt nun zwei Möglichkeiten, mit dieser Situation umzugehen:
  1. Pessimistischer Ansatz: „Das ist typisch. Immer verpasse ich den Bus. Jetzt muss ich hier warten und meine Zeit verschwenden. Mein Tag kann nicht mehr schlimmer werden.“
  2. Optimistischer Ansatz: „Nun, ich habe den Bus verpasst, aber das gibt mir die Gelegenheit, kurz durchzuatmen und eine Pause zu machen. Ich kann die Zeit nutzen, um ein paar Seiten in meinem Buch zu lesen oder Musik zu hören. Der Tag war anstrengend, also ist das eine gute Gelegenheit, mich ein wenig zu entspannen.“
Eine optimistische Person erkennt in dieser Situation also die Möglichkeit, etwas Positives aus der unerwarteten Wartezeit zu machen. Anstatt sich auf das Verpasste und die Unannehmlichkeiten zu konzentrieren, lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf das, was sie in der Zwischenzeit tun kann, um die Situation angenehm oder produktiv zu gestalten.

Optimismus trainieren

Vielleicht fragst du dich jetzt: Aber wie kann ich es schaffen, optimistischer zu werden? Die hier beschriebene Übung hilft dir dabei, deine optimistische Grundhaltung im Alltag zu fördern – und das ohne großen Aufwand! Hierzu steckst du dir einfach morgens drei getrocknete Erbsen, Murmeln oder Münzen in die linke Hosentasche. Diese dienen als Erinnerungshilfe, du kannst daher auch beliebige andere kleine Dinge für diesen Zweck nutzen. Bei jedem schönen Moment am Tag lässt du dann eine davon in die rechte Tasche wandern. Beispiele können Kleinigkeiten sein wie ein gelungenes Essen oder eine nette Situation an der Supermarktkasse. Abends zählst du die Erbsen und lässt die Momente Revue passieren, wobei dir die folgenden Fragen helfen können:
  • Was waren meine Highlights?
  • Was ist mir heute besonders gut gelungen?
  • Wofür bin ich dankbar?
Mit dieser Übung trainierst du dein Gehirn, sich auf das Positive im Alltag zu fokussieren – auch wenn es nur kleine Dinge sind – und steigerst deine Zufriedenheit. Alternativ kannst du die Erinnerungshilfe (z. B. Murmeln, Münzen) am Tag auch weglassen und abends vor der Schlafenszeit drei Dinge, für die du dankbar bist, notieren. Stelle dir hierfür am besten einen Blocker in deinem Kalender ein oder lege dir dein Dankbarkeitstagebuch direkt neben dein Bett, damit du diese Aufgabe nicht vergisst. Wenn du möchtest, kannst du hierfür auch die Vorlage in deinem Workbook nutzen.

Nun hast du die Säule des Optimismus kennengelernt und weißt, wie du sie stärken kannst. Nimm dir nun am besten ein paar Tage Zeit, um die hier beschriebene Übung bewusst in deinem Alltag umzusetzen, bevor du dich mit der nächsten Säule beschäftigst. Viel Spaß beim Entdecken und Wahrnehmen der vielen positiven Dinge in deinem Alltag!
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.